Reform der Pflegeausbildung

Noch immer gibt es viel zu wenige Auszubildende in Pflegeberufen, um die aktuelle, ständig steigende Nachfrage nach Pflegekräften zu befriedigen. Mit Hilfe eines umfangreichen Maßnahmenpakets sollen bis zum Jahr 2023 zehn Prozent mehr Auszubildende in die Pflegeberufe gebracht werden.

Immer mehr Pflegebedürftige gibt es in Deutschland, und deren Zahl wird sich im Zuge des demographischen Wandels weiter erhöhen. Pflegekräfte sind also dringend gefragt. Bisher galten Berufe in der Pflegebranche allerdings als wenig attraktiv, was unter anderem an den teils harten Arbeitsbedingungen sowie an der nicht angemessenen Bezahlung liegt.

Um mehr junge Menschen für eine Tätigkeit in der Pflege zu begeistern, soll ein Maßnahmenpaket durchgeführt werden, das gemeinsam von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (beide SPD) auf den Weg gebracht wurde.

In mehreren Arbeitsgruppen wurden seit Juli des vergangenen Jahres verschiedene Themen diskutiert:

  • Ausbildung und Qualifizierung
  • Personalmanagement
  • Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung
  • Innovative Versorgungsansätze und Digitalisierung
  • Pflegekräfte aus dem Ausland sowie
  • Entlohnungsbedingungen in der Pflege.

Im Rahmen des Themenpakets „Ausbildung und Qualifizierung“ gibt es einen Katalog von 111 möglichen Maßnahmen. Dieser umfasst wiederum drei Hauptbereiche, nämlich die geplante, generalistische Pflegeausbildung, die im Jahr 2020 greifen soll, Werbung für die neue Ausbildungsform sowie eine Stärkung von Ausbildung und Qualifizierung. Dazu gehören zum Beispiel eine bundesweite Informations- und Öffentlichkeitskampagne sowie die Möglichkeit für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, Fördermittel für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur betrieblichen Gesundheitsförderung sowie für Investitionen in die Digitalisierung und Ausbildung nutzen.

Dabei soll die Zahl der Ausbildungsabbrüche reduziert werden. Ferner sollen auch ältere Menschen mit Berufserfahrung motiviert werden, Umschulungen zur Pflegekraft durchzuführen.
Zukünftig soll es eine größere Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege geben. Neben einer Hochschulausbildung bleibt der Weg auch für qualifizierte Interessenten aus der Hauptschule offen.

 

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