Die Begriffe Alzheimer und Demenz werden häufig gleichbedeutend verwendet. Allerdings gibt es Unterschiede. Alzheimer ist eine Form von Demenz, doch nicht jede Demenz ist auch gleichzeitig ein Fall von Alzheimer.
Demenz als Oberbegriff
Unter Demenz versteht man allgemein den Verlust bestimmter geistiger Fähigkeiten wie die Einschränkung des Gedächtnisses, des Orientierungssinns oder motorischer Fähigkeiten. Auch das Sprachvermögen kann betroffen sein. Dabei ist Demenz als Folge einer chronischen oder fortschreitenden Erkrankung des Gehirns zu verstehen.
Häufig geht eine Demenz mit einer allmählichen Veränderung der Persönlichkeit einher. Das kann unterschiedliche Auswirkungen haben. Manche Patienten werden aggressiv, während andere eher in sich gekehrt wirken.
Je älter ein Mensch ist, desto höher ist das Risiko, an Demenz zu erkranken. Sind es zwischen 65 und 69 Jahren nur etwa fünf Prozent, beträgt der Anteil der Demenzkranken in der Altersgruppe von 80 bis 90 Jahren bereits rund ein Drittel.
Alzheimer ist eine Form der Demenz
Alzheimer ist die häufigste Ausprägung der Demenz. Mehr als die Hälfte aller Demenzfälle sind auf Alzheimer zurückzuführen. Die Krankheit ist benannt nach dem deutschen Neuropathologen und Psychiater Alois Alzheimer, der von 1864 bis 1915 lebte. Er beschrieb als erster diese Form der Demenzerkrankung, die nach ihm benannt wurde.
Bei Alzheimer-Patienten kommt es durch eine Veränderung der Konzentration der Botenstoffe (Neurotransmitter) Acetlycholin und Glutamat im Gehirn zum Absterben von Nervenzellen. Symptomatisch ist die Bildung von Eiweiß-Ablagerungen (Plaque) in und zwischen den Nervenzellen.
Therapiemöglichkeiten für Alzheimer
Alzheimer ist bis heute nicht heilbar, doch gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die medikamentös und auch ohne Medikamente angewandt werden können.
Zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten gehören die sogenannten Cholinesterase-Hemmer. Sie sorgen dafür, dass der Botenstoff Acetylcholin vermehrt im Gehirn zur Verfügung steht, weil das Enzym Cholinesterase gehemmt wird, welches diesen Botenstoff abbaut.
Auf der anderen Seite gibt es den Wirkstoff Memantine, der den Rezeptor des Botenstoffs Glutamat beeinflusst. Damit lässt sich eine Verbesserung der Aufmerksamkeit erreichen.
Zu den nicht medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gehört zum Beispiel die Ergotherapie. Hier wird der Patient mittels Beschäftigung angeregt. Auch Sprachtraining (Logopädie) sowie Kunst- und Musiktherapie können unterstützend eingesetzt werden.
Alzheimer, Demenz und die Pflege
Ab einem bestimmten Zeitpunkt benötigen Demenzpatienten, zu denen auch Alzheimerpatienten gehören, Unterstützung durch Pflege. Diese kann dafür sorgen, dem Patienten ein stabiles Umfeld zu bieten und ihn bei seinen täglichen Abläufen zu unterstützen.
Als sehr sinnvoll erweist sich hier die ambulante Pflege, weil der Patient nicht aus seinem häuslichen Umfeld herausgerissen wird, was sich stabilisierend auf seinen Zustand auswirken kann.