Pfleger kümmert sich um Patienten und hilft ihm aus dem Bett

Die Pflege ist und bleibt eines der wichtigsten Themen in der Politik. Die erwartete demographische Entwicklung sorgt dafür, dass bereits heute die Weichen für die Sicherstellung der Versorgung pflegebedürftiger Menschen in der Zukunft gestellt werden müssen. Die Bundesregierung hat jetzt eine Initiative auf den Weg gebracht, die das Ziel verfolgt, mehr Menschen in Pflegeberufe zu bringen.

Offene Pflegestellen bleiben in diesen Tagen oftmals unbesetzt, es ist die Rede von 50.000 zusätzlichen Pflegekräften, die benötigt werden. Zu den Hauptgründen dafür gehören die häufig schwierigen Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt die zu geringe Bezahlung entsprechender Berufe.

Im Rahmen einer Initiative möchte die Bundesregierung nun für mehr Attraktivität der Pflegeberufe sorgen. Sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Einkommen sollen verbessert werden, wie die Zeit schreibt. Neben Bund und Ländern sind weitere Organisationen und Institutionen an der Initiative beteiligt, so die Kirchen, die Bundesagentur für Arbeit, Berufsgenossenschaften, Sozialpartnern sowie Pflege- und Krankenkassen. Allein in der Altenpflege soll es 13.000 zusätzliche Stellen geben.

Dazu wird vermutlich der Beitragssatz zur Pflegeversicherung steigen müssen – das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau eingeräumt. Eine Aufteilung der zusätzlichen Kosten zwischen den Beitragszahlern und den Eigenanteilen der Leistungsempfänger wird angestrebt. Vermutlich bereits 2019 wird der Pflegebeitrag um 0,3 Prozentpunkte steigen. Ob es darüber hinaus einen Steuerzuschuss geben wird, um den gestiegenen Finanzbedarf zu decken, ist noch ungewiss.

Angesichts der weiterhin steigenden Nachfrage nach Pflegedienstleistungen wird es kaum eine Alternative zur besseren Ausstattung des Pflegesystems mit finanziellen Mitteln geben. Wenn dadurch auch die in der Pflege arbeitenden Menschen und nicht zuletzt die Pflegebedürftigen selbst profitieren werden, ist dies nur zu begrüßen. Dabei muss aber auf eine faire Verteilung der sich daraus ergebenden zusätzlichen finanziellen Belastungen geachtet werden.

 

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