Die Pflege von an Demenz erkrankten Menschen stellt hohe Herausforderungen an die pflegenden Personen. Der persönliche Kontakt mit den Patienten wird dabei geprägt von einer Veränderung deren Persönlichkeit und der Notwendigkeit, sich an immer neue Situationen anzupassen.
Eine Demenzerkrankung ist mit einer großen Anzahl unterschiedlicher Symptome verbunden. Sehr häufig treten zum Beispiel plötzliche Stimmungsschwankungen auf, die zu einer persönlichen Belastung für die pflegenden Menschen werden können. Mit der Zeit wird es dann immer schwerer, zu den Patienten durchzudringen. Verbale und rationale Kommunikation sind ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr möglich. Freunde und Verwandte werden nicht mehr erkannt und als Fremde wahrgenommen. Langfristiges Denken, strategische Überlegungen und das Schmieden von Plänen sind ab einem bestimmten Zeitpunkt für Demenzkranke ausgeschlossen. Sie erleben nur noch den Augenblick.Neben Gedächtnisverlust und Wahnvorstellungen gehören auch Persönlichkeitsänderungen zu den typischen Symptomen.
Daher ist es für pflegende Personen wichtig, sich mit den Hintergründen und dem Verlauf einer Demenz auszukennen. Das hilft ihnen dabei, Situationen zu verstehen und zu meistern, ohne mögliche Probleme auf sich selbst zu beziehen. Gerade im Umgang mit Demenzpatienten sind die Herausforderungen an die pflegenden Personen hoch. Die auftretenden Probleme führen dazu, dass sich Menschen, die sich um Demenzkranke kümmern, ständig auf neue Situationen einstellen müssen. So ist es zum Beispiel besonders wichtig, Missverständnisse zu vermeiden und den Patienten durch möglichst klare Kommunikation Sicherheit zu bieten.
Im Umgang mit der Krankheit lernen die pflegenden Personen, dass Diskussionen mit Demenzkranken nicht zielführend sind. Viel wichtiger ist es, Einfühlungsvermögen zu zeigen und auf die Bedürfnisse und Nöte der Patienten einzugehen – auch wenn man dabei scheinbar den eigenen Standpunkt aufgeben muss. Durch die beinahe durchgehende Belastung kommt es oftmals zu Schlafmangel und zu psychischem Stress. Gerade pflegende Angehörige sehen sich mit der Situation häufig überfordert, so dass sie Unterstützung benötigen.
Hilfe kann es zum Beispiel in Form von ambulanter Tagespflege geben. Schon eine Entlastung für wenige Stunden am Tag eröffnet den pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und ein wenig abzuschalten. Auf diese Weise sind zum Beispiel der Einkauf, ein Kinobesuch oder regelmäßiger Sport möglich.
Nicht zu vergessen ist das Aufrechterhalten sozialer Kontakte: Pflegende Angehörige geraten nicht selten in eine soziale Isolierung, weil schlicht die Zeit und die Kraft fehlen, sich mit Freunden zu treffen. Dies führt auf Dauer zu einer zusätzlichen psychischen Belastung. Auch in dieser Hinsicht kann die Unterstützung durch eine ambulante Tagespflege die nötigen Freiräume schaffen. Nur wer auch einmal an sich selbst denkt, wird auf Dauer in der Lage sein, den hohen Herausforderungen gerecht zu werden, welche die Pflege eines Demenzkranken an die physischen und psychischen Ressourcen pflegender Menschen stellt.